Zum Absperren beziehungsweise Öffnen eines Durchflusses bei Wasserleitungen kommen oft ½“ bis 2“ Magnetventile zum Einsatz. Bei Hauswasserleitungen besteht ein Mindestdruck, so dass hier die servogesteuerten Magnetventile problemlos eingesetzt werden können. Möchte man jedoch den Abfluss eines Tanks steuern, liegt am Magnetventil ausschließlich der hydrostatische Druck an, der oft deutlich unter 0,3 bar liegt. In diesem fall empfehlen wir die zwangsgesteuerten Ventile die auch ohne Mindestdruck funktionieren und bis 1“ verfügbar sind.
Magnetventile aus Messing, die für große Durchflussmengen ausgelegt sind, kommen in vielen Bereichen der Industrie, in der Haustechnik, speziell der Sanitärtechnik, und für die Bewässerung zum Einsatz. Unser großes Lager bietet Ihnen eine umfangreiche Auswahl. Die kurze Lieferzeit ist besonders günstig, wenn Sie die Komponenten umgehend brauchen.Bei uns finden Sie in dieser Kategorie 2/2-Wege-Magnetventile aus Messing oder Edelstahl. Die Wege-Bezeichnung bedeutet, dass das Ventil zwei Rohranschlüsse hat und dass mit „offen“ und „geschlossen“ zwei Schaltstellungen möglich sind. Bei Magnetventilen aktiviert ein elektrisches Signal eine Magnetspule, wodurch sich das Ventil öffnet oder schließt. Diese Ventile lassen sich zügig steuern. Sie eignen sich sowohl für flüssige als auch für gasförmige Medien. Ihre Aufgabe besteht darin, den Durchfluss des Mediums zu stoppen oder freizugeben. Als Sicherheitsventile eignen sie sich nicht. Diese Magnetventile bestehen hauptsächlich aus Messing, wobei für die Ankerführungssysteme und die Ventilsitze meist Edelstahl zum Einsatz kommt. Messing und Edelstahl sind sehr widerstandsfähig. Für die Dichtungen verwendet man verschiedene Materialien. Welches das jeweils passende Dichtungsmaterial ist, hängt vom Einsatzgebiet ab. So eignet sich beispielsweise NBR für Luft, Wasser und Öle mit einer Temperatur zwischen -10 und +90 °C. EPDM verwendet man hauptsächlich für Heißwasser und Dampf. Es hält auch schwache Säuren und Basen mit einer Temperatur zwischen -10 und +120 °C aus, aber keine fetthaltigen Medien. FKM widersteht Temperaturen von -10 bis +130 °C und findet vor allem für Heißwasser und Kohlenwasserstoffe Verwendung.
Schaltstellung und Anschlussgrößen
In den Produktbezeichnungen und auch in der Filterfunktion für die Suche sehen Sie die Zusätze NC oder NO. Daran können Sie erkennen, ob das Ventil geöffnet oder geschlossen ist, wenn kein Strom anliegt. NC steht für „normally closed”, das bedeutet, es ist stromlos geschlossen. Stromlos geöffnet NO steht für „normally open“. Wenn man die Magnetspule durch Stromzufuhr aktiviert, schließen NO-Ventile und NC-Ventile öffnen sich. Darüber hinaus gibt es Ventile, die bistabil sind. Bei diesen gibt es keine festgelegte Ruhestellung. Sie erhalten zwei unterschiedliche Steuersignale und bleiben immer in der zuletzt geschalteten Stellung. Bei der Wahl des Ventils ist auch die Anschlussgröße wichtig. Deshalb können Sie bei der Produktsuche die Filterfunktion nutzen und sich alle Ventile mit einer bestimmten Gewindegröße anzeigen lassen. Es handelt sich hierbei um zylindrisches Whitworth-Rohrgewinde für nicht im Gewinde dichtende Verbindungen nach ISO 228-1. Die Zollangaben in den Bezeichnungen stimmen nicht mit dem tatsächlichen Innen- oder Außendurchmesser überein. Das liegt daran, dass sich das Zoll-Maß ursprünglich auf den Innendurchmesser bezog. Dieser wurde jedoch im Laufe der Zeit durch den Einsatz dünnerer Materialien immer größer, während man den Außendurchmesser aus Kompatibilitätsgründen beibehielt. Nutzen Sie im Zweifel entsprechende Tabellen, um das richtige Anschlussgewinde zu ermitteln. Zur ersten Orientierung sehen Sie hier neben der Gewindebezeichnung jeweils den Durchmesser der Bohrung in Millimeter:
Durchflussfaktor und Steuerungsart bei Magnetventilen
Typisch für die Ventile dieser Kategorie ist der hohe Durchflussfaktor. Diesen bezeichnet man auch als Kv-Wert. Er gibt an, welche Menge das Ventil bei einem Differenzdruck von 1 bar und einer Temperatur von 20 °C in einer Minute durchfließen lässt. In den Produktbeschreibungen ist der Kvs-Wert angegeben. Das ist der Kv-Wert des vollständig geöffneten Ventils. Welches Ventil für den jeweiligen Einsatzzweck das passende ist, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Wichtig ist zunächst die Art der Steuerung. In der Kategorie der magnetischen Ventile für großen Durchfluss finden Sie ausschließlich servogesteuerte und zwangsgesteuerte Ventile. In anderen Bereichen gibt es auch direkt gesteuerte Modelle, bei denen das Ventil unmittelbar durch die Aktivierung des Elektromagneten geöffnet oder geschlossen wird. Im Unterschied dazu nutzen servogesteuerte Ventile zum Öffnen hauptsächlich den Differenzdruck des Mediums. Der Elektromagnet hat nur eine Vorsteuerfunktion. Diese Ventile, die man auch als indirekt gesteuert oder vorgesteuert bezeichnet, eignen sich für solche Anwendungen, bei denen eine relativ geringe Magnetkraft große Durchflussmengen und Strömungsgeschwindigkeiten steuern muss. Sie arbeiten etwas langsamer als direkt gesteuerte Ventile und erfordern im Gegensatz zu diesen immer einen bestimmten Mindestdruck. Verwendung finden sie zum Beispiel in der Sanitärtechnik und bei Bewässerungsanlagen. Eine weitere Steuerungsart ist die Zwangssteuerung beziehungsweise die semi-direkte Steuerung. Diese Ventile arbeiten bei niedrigem Druck wie die direkt gesteuerten Modelle, da der Magnetanker mit der abdichtenden Membran verbunden ist. Allerdings ist so keine vollständige Öffnung des Ventils möglich. Steigt der Druck des Mediums an, öffnet dieser das Ventil weiter, gegebenenfalls auch vollständig. Es handelt sich demzufolge um eine Kombination aus direkter Steuerung und Servosteuerung. Zwangsgesteuerte Ventile benötigen keinen Mindestdruck, um funktionieren zu können. Sie kommen daher auch für Einsatzgebiete infrage, für die man sonst direkt gesteuerte Ventile verwendet. Im Unterschied dazu genügt auch bei großen Durchflussmengen eine relativ geringe Magnetkraft.
Tipps für die Produktauswahl und Installation
In den Produktbeschreibungen finden Sie neben Informationen zum maximalen Durchflussfaktor auch den minimalen und maximalen Differenzdruck. Darunter versteht man den Druckunterschied zwischen Zulauf und Ablauf im Ventil. Auch die Nennweite ist angegeben. Das ist die schmalste Stelle innerhalb des Ventils. Die zulässigen Bereiche für die Temperatur des Mediums und die Umgebungstemperatur können Sie hier ebenfalls erkennen. Sie sehen auch, für welche Medien sich die Ventile eignen. Messing als Material des Ventilkörpers ist sehr widerstandsfähig, auch gegen aggressive Medien, aber das Material der Dichtung spielt hier eine Rolle. Bei der Produktkonfiguration stehen auch verschiedene passende Magnetspulen zur Auswahl, nämlich Spulen für Gleich- oder Wechselstrom sowie für verschiedene Spannungen. Sie können ein Ventil auch ohne Spule kaufen und diese problemlos selbst montieren. Achten Sie bei der Montage der Ventile auf den Schutz vor Feuchtigkeit. Gegebenenfalls entstehendes Kondenswasser muss vollständig ablaufen können. Der elektrische Anschluss erfolgt durch Gerätestecker, die Sie ebenfalls bei uns erhalten. Wir sind Spezialisten für den Handel mit Ventilen und Fluidik-Zubehör. Unser großes Lager ermöglicht eine kurze Lieferzeit. So können Sie die benötigten Komponenten schnell und günstig kaufen.